Sind wir uns auf der Spur – Spuren wir noch oder spüren wir schon?

Manches – ein Erlebnis, ein Mensch, ein Augenblick – hinterlässt Spuren, manches geht spurlos an uns vorbei. Manchmal laufen wir einfach neben der Spur, manchmal folgen wie der Spur – vielleicht sogar der Spur unserer Ahnen. Erspüren wir ihre vorausgegangenen Schritte? Oder spuren wir? Folgen wir stumpf ohne ein Hinterfragen?
Sind wir uns auf der Spur? Oder laufen wir in der Spur? Wie wäre es mit einem Spurenwechsel? Ein Wechsel in Richtung Spüren. Wie kleine Detektive auf Spurensuche, Forscher, Wissbegierige, Spürhunde, auf der Spur zur Wahrheitsfindung. Oder sind wir auf der Überholspur, überholen uns selbst, laufen an uns vorbei, ungesehen, blind, gehetzt? Wir könnten aber auch auf der Standspur parken, lethargisch, abgestellt, alles vorbeiziehen lassend.
Alles darf sein. Alles hat sein eigenes Tempo, seine eigene Spurenlage, genauso, wie wir es in jedem einzelnen Moment benötigen, um zu wachsen, um innezuhalten, um über uns hinaus zu gehen.
Sind wir schon auf der Spur zum eigenen Gespür, zum In-Sich-Hineinspüren, hin zum Erkennen der eigenen Spur, des eigenen Weges, der eigenen Wahrheit? Wollen wir unsere Spuren erspüren und hier auf dieser Ebene hinterlassen – vielleicht für diejenigen, die uns am Herzen liegen, vielleicht für diejenigen, die uns nicht mögen – oder lassen wir alles spurlos an uns vorüberziehen? Ziehen auch wir spurlos vorüber? Wir entscheiden.
Ent-Wickeln wir unseren Spür-Sinn auf der Spurgeraden zu uns selbst. Verharren wir nicht weiter in vorgefahrenen, alten Spurrillen. Legen wir unsere eigene Spur, mal spurlos und heimlich, mal spürbar und auffällig. Zeichnen wir unsere eigene Lebens-Spur, ganz frei und individuell – aber dennoch spürbar.
Bianca Laube

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