Denken wir oder lassen wir uns denken?

Vorbei die Zeit der Sitzhasen, nähern wir uns nun bald wieder der Zeit der Sacksteher – oder einfach übersetzt: Osterhasen sind aus, bald nun kommt der Weihnachtsmann. Oder wie soll man diese neue Wortkreation deuten?
Das Wort Ostern ist ausverkauft, Weihnachten ebenfalls. Unsere Kultur schwindet, unsere Geschichte, unsere Werte verfallen, der deutsche Geist, die deutsche Seele mit ihrer ausdrucksstarken Sprache wird zerstört.
Die Sprache ist nur noch kindergartengerecht verständlich, hohl, dumpf, ohne Klang, ohne Melodie, schlichtweg ohne Energie. Die Vielfalt der Sprache, die Vielfalt an sich, wird in andere Bereiche umgesiedelt. Die Vielfalt wird zur Einfalt! Einfache Formulierungen lösen klangvolle, hochschwingende Poesie ab. Denkprozesse werden langsamer. Ja, das Denken wird abgeschafft? Verdummen wir? Werden wir verdummt? Alles ist auch hier eine Frage der eigenen Entscheidung.
Selbst denken strengt an, selbst denken ist doof, selbst denken fordert und ist auch mal zeitintensiv. Wer möchte das schon? In einer schnelllebigen Zeitlinie, gesteuert durch Konsum, wird selbst das Denken ausgelagert und auch zum Konsum, quasi konsumiertes Denken? Und wer noch weniger oder gar nicht mehr denken mag oder gar der Fähigkeit des Denkens entwöhnt wurde, kann sein Zweithirn in Form der KI nutzen. Ganz einfach, unbedacht bekommt man dort vorformulierte Textbausteine um die Augen geworfen, ja sogar KI-generierte Bücher sind möglich. Ist das wirklich erstrebenswert? Ist es das, was wir wollen? Was fehlt? Die menschliche Wärme, die beseelte, begeisterte Energie dahinter!
Vielleicht sollten wir wieder mehr anfangen, ab und zu richtig und vor allem selbstständig nachzudenken? Sonst bleibt uns nur, dass wir uns gedankenlos denken lassen.
Bianca Laube

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