von Jan Knaupp
Der Evangelische Kirchentag 2025 in Hannover ist vorbei. Was einst als eine freie Bewegung von Menschen geplant war, die der christliche Glaube und das Engagement für die Zukunft von Kirchen und Welt vereint, ist mittlerweile zu einer politischen und aktivistischen Massenveranstaltung verkommen. Neben Gottesdiensten, Bibelarbeit, Friedensgebeten, Austauschrunden und dem gemeinsamen Singen wurde unter dem Motto: „Mutig – stark – beherzt“ vom 30. April bis 4. Mai 2025 eine großangelegte Präsentationsveranstaltung für Politiker, Aktivisten, Lobbyisten, NGOs und linksalternative Populisten gezündet.
Mit dabei: Ex-Kanzler Olaf Scholz (SPD), Luisa Neubauer (Fridays for Future, Grüne), Annalena Baerbock (Ex-Außenministerin, Grüne), Manuela Schwesig (SPD), Eckart von Hirschhausen (ARD-Moderator, Lobbyist), Ursula von der Leyen (Präsidentin der Europäischen Kommission, CDU), Christian Wulff (Ex-Bundespräsident, CDU), Frank-Walter Steinmeier (Bundespräsident, SPD), Bodo Ramelow (MdB, Die Linke), Kevin Kühnert (SPD), Katrin Göring-Eckardt (MdB, Grüne), Ricarda Lang (Grüne), Justus von Daniels (Chefredakteur CORRECTIV), Louis Klamroth (Fernsehmoderator ARD) und viele andere.
Die politischen und aktivistischen Selbstdarsteller nutzten dankbar die Einladung zum Kirchentag, um in Ermahnungsreden und Moralpredigten ihre politischen Ansichten unter das gutgläubige Volk zu bringen. Die Ex-Kanzlerin Angela Merkel wurde auf dem Kirchentag bei ihrer Rede für die Verteidigung von ihrem Migrationskurs „Wir schaffen das!“, also quasi für den Startschuss zur Zerstörung der inneren Sicherheit des Landes, mit frenetischem Beifall belohnt. Das und auch die vielen Regenbogensymbole sagen viel über den Großteil der Besucher dieses Events aus. Dementsprechend schienen auch Angebote und Inhalte auf diese Klientel abgestimmt. In Foren und Workshops ging es thematisch sehr vordergründig um Queerness, Gender, Diversität, Transsexualität, Klimaschutz und Anti-Rassismus.
Zu den Themen der Programmpunkte „Seid mutig, stark und beherzt unterm Regenbogen“ gehörten zum Beispiel ein Ökumenischer Gottesdienst für Queers, „Feministische und queere Held:innen“, ein Gottesdienst mit Segen für polyamore Menschen, „Strong enough – Von und für queere Menschen“, Namenssegnungsfeier für trans, inter- und nonbinäre Menschen, Dialog auf dem Marktplatz der Geschlechtervielfalt, Antifeminismus, Sexarbeit, Intersektionalität, Gender Gap, Polyamorie und mehr.
Unter dem Titel „Geschlechterwelten und Regenbogen / Workshops“ gab es Mitmach-Angebote wie: „Von Schnabeltieren und genderqueeren Heiligen“ – Geschlechtervielfalt in Bibel und Frömmigkeitsgeschichte, „Queer in die Klimakrise“ – Vulnerabilität und Empowerment, „Einführung in die queere Exegese“.
Das Zentrum Kinder und Familien bot einen Workshop für Kinder „Werde mutig und stark – Empowerment für BIPoC/PoC-Kinder“. Doch die Veranstalter schienen das mit dem „Antirassismus“ nicht ganz begriffen zu haben. Dieses Angebot richtete sich ausschließlich an Black, Indigenous und Kinder of Color. Dieses Angebot schloss weiße Kinder von der Teilnahme aus. Und das, obwohl Kinder mit heller Hautfarbe gerade auch in Deutschland als Indigenous (einheimisch, heimisch, landeseigen) bezeichnet werden müssten. Aber eine Gleichbehandlung passte in diesem Fall wohl nicht zum woken Verständnis und dem hautfarblichen Feindbild der Initiatoren.
Aber egal, eigentlich bräuchte man sich über solche fragwürdige Veranstaltungen nicht aufzuregen, man muss ja nicht teilnehmen. Und die, die sich in Hannover klatschend unter Kirchen- und Regenbogenfahnen versammelten, die bekamen ihre religiöse und politische Umarmung, fühlten sich wichtig und verstanden. Für die, die ähnlich wie ich, leicht verstört auf diesen Evangelischen Kirchentag 2025 blickten, könnte dieses verbissen politisch korrekte Festival egal sein – wäre da nicht die Finanzierung dieser kunterbunten Tage.
Ungefähr 25 Millionen Euro soll der 5-Tage-Kirchentag letztendlich gekostet haben. 50% davon wurde mit Steuergeldern finanziert. Also ca. 12,5 Millionen Euro musste der deutsche Steuerzahler für dieses Spektakel beisteuern – ob er wollte oder nicht. Und genau das ist es, was mir so rein gar nicht passt. Ich habe kein Verständnis dafür, wenn der Steuerzahler ungefragt solche Art von Institutionen und Veranstaltungen mitfinanzieren muss. Ich habe kein Verständnis dafür, dass milliardenschwere Kirchen und Glaubensgemeinschaften Staatsleistungen in Form von öffentlichen Geldern einstreichen. Wenn sich die Evangelische Kirche nicht zu schade ist, ihre Schäfchen mit einer solchen Veranstaltung zu beglücken, dann soll sie das machen – aber nicht auf unsere Kosten. Unsere Steuerzahlermillionen könnten weitaus besser eingesetzt werden. Stichworte: Kinderarmut, Altersarmut…!
Anmerkung: Wenn man als Suchoption bei Google „Gesamtvermögen der Evangelischen Kirche Deutschland“ eingibt, kann man lesen: „Das Gesamtvermögen der Evangelischen Kirche in Deutschland ist immens. Die Kirchensteuer-Einnahmen liegen bei rund 6 Milliarden Euro jährlich. Daneben verfügt die Kirche über ein breites Portfolio an Geschäftsmodellen, darunter Immobilien und Investitionen.
• Immobilienvermögen: Die Kirche verfügt über ein umfangreiches Immobilienportfolio, das sich aus Kirchengebäuden, Pfarrhäusern, Gemeindehäusern und anderen Gebäuden zusammensetzt.
• Investitionen: Die Evangelische Kirche investiert in verschiedene Geschäftsmodelle, um ihre Einnahmen zu diversifizieren und ihr Vermögen zu vergrößern.
Evangelischer Kirchentag – queer, woke und Millionen Steuergelder
Total Views: 224Daily Views: 4