Man kommt nicht umhin, die angekündigte Schließung des Fürstenwalder Reifenwerks gesamtpolitisch einzuordnen. Der Wind hat sich für viele Betriebe, insbesondere für die Industrie, gedreht. Deutschland war noch nie billig. Aber inzwischen ist es unvertretbar teuer geworden. Das hat damit zu tun, dass inzwischen alles, was Kohlendioxid produziert, des Teufels ist und die Emissionen mit immensen Steuern und Abgaben belegt werden. Ein Industrieland kann niemals CO2-neutral werden. Das geht nur mit möglichst wenig Industrie. Deindustrialisierung heißt das Zauberwort.
Diese Politik wird nicht erst von SPD, FDP und Grünen betrieben. CDU/CSU haben sich stolz gerühmt, sowohl den Atom- als auch den Kohleausstieg auf den Weg gebracht zu haben. Auch der Ausstieg aus russischem Gas war ein Gemeinschaftsprojekt aller Parteien, die in Deutschland jemals Regierungsverantwortung trugen.
Dass es effektiver sein muss, die Tesla-Reifen aus Rumänien und Asien in die Region zu bringen, wie der Fürstenwalder Bürgermeister schildert (siehe nebenstehenden Artikel), spricht Bände. Der Industriestandort Deutschland ist abgehängt.
Die Energiepreise in Deutschland sind politisch genau so gewollt. Mit Steuern kann man steuern. Das Land ist einem CO2-Wahn verfallen, der die Erreichung der „Klimaziele“ über alles stellt. Ergebnis: es werden Wälder für Windräder und Solarparks abgeholzt, Energie wird konkurrenzlos teuer gemacht und der Industrie damit signalisiert, es sei besser, das Land zu verlassen.
Deutschlands unschlagbares Erfolgsrezept war stets, qualitativ hochwertige Produkte mithilfe günstiger Energie herzustellen, hauptsächlich mit Kernenergie, heimischer Kohle und russischem Gas. Mit allen drei Energieträgern hat die Politik Schluss gemacht. Der einstige Exportweltmeister ist der neue Klimaweltmeister. Hurra!
In der Pressemitteilung von Goodyear heißt es, das Unternehmen wolle seine „Wettbewerbsfähigkeit und Profitabilität langfristig sichern“. Deswegen hat der weltweit produzierende Konzern mit Fulda und Fürstenwalde auch ausschließlich zwei deutsche Standorte beerdigt.
Für die über 700 betroffenen Menschen und ihre Familien, für die Stadt Fürstenwalde, für die fast 90-jährige Tradition und für die gesamtwirtschaftliche Situation ist die Schließung des Reifenwerks eine Katastrophe. Für die Klimaideologen in Regierung und Opposition hingegen ist sie ein Erfolg, dem noch viele weitere folgen sollen.

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