Liebe Leser, wir haben Ihnen auf dieser Seite die Pressemitteilung der Landesregierung zur 1. Teilgenehmigung der Tesla-Erweiterung, die Reaktion der Wirtschaftsverbände und die Erklärung des Vereins für Natur und Landschaft Brandenburg e.V. im Original abgedruckt.
Der Hauke-Verlag freut sich grundsätzlich über Wirtschafts- und Industriestandorte in unserem Bundesland. Aber bei der Tesla-Ansiedlung und bei der jetzt genehmigten Erweiterung stellen sich ganz offensichtliche Fragen.
Erstens: Warum muss das alles auf bewaldetem Gebiet und dazu im Trinkwasserschutzgebiet geschehen? Hätte die Landesregierung die Tesla-Ansiedlung nicht von Anfang so steuern können, dass sowohl Hunderte Hektar Rodungen als auch die Gefährdung des Trinkwassers verhindert worden wären, z.B. durch Erschließung der ehemaligen Tagebaue in der Lausitz?
Zweitens: Was soll das Ganze? Diese grundsätzliche Frage muss gestellt werden. Es gibt keinerlei Bedarf an doppelt so vielen Teslas wie bisher. Schon jetzt wird ein riesiger Teil der täglichen Produktion auf die sogenannten Tesla-Friedhöfe gefahren.
Die Automobilindustrie in Deutschland steckt in einer nie dagewesenen Krise. Das hat – wie bei der gesamten Deindustrialisierung – mit den politisch gewollten extrem hohen Energiepreisen zu tun. Volkswagen konstatierte gerade, dass man in Deutschland doppelt so teuer produziere wie im Ausland. Die Krise geht aber auch auf den generellen Kampf gegen das Auto zurück. Obwohl der Verbrenner verteufelt wird und nach wie vor sein Verbot im Raum steht, hat es kurioserweise dem E-Auto-Absatz nicht geholfen. Alle großen Automobilbauer leiden unter der E-Mobilitätssparte. Tesla baut ausschließlich E-Autos und steckt – wenig beachtet von der Presse – erst recht in einer Krise.
Tesla produziert Monat für Monat einen riesigen Überschuss an Autos, der nicht verkauft werden kann. In Grünheide gibt es zurzeit eine Kapazität von 500.000 pro Jahr. Die Verkaufszahlen betragen jedoch nur ein Bruchteil dieser jetzt schon viel zu hohen Kapazität. Im dritten Quartal 2024 wurden in Deutschland 6.950 Stück vom in Grünheide produzierten Model Y zugelassen. Wozu braucht man jetzt eine Kapazität von einer Million? Jeder normale Hersteller würde die Produktion dem Bedarf anpassen, sie deutlich herunterfahren oder das Werk ganz schließen. Bei Tesla ist alles völlig anders. Hier wird ein ruinöser Standort gigantisch erweitert. Was soll das? Geht es bereits um eine irgendwie geartete Nachnutzung? Anders ist dieser Eifer beinahe nicht zu erklären.
Michael Hauke

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