von Michael Hauke

„Es gibt übrigens an vielen Stellen mittlerweile mehr falsch positive als tatsächlich positive Ergebnisse!“ Bitte lesen Sie diesen Satz noch einmal, denn er stammt von Gesundheitsminister Jens Spahn. Er hat ihn vor etwas mehr als einer Woche bei „Anne Will“ artikuliert und bezog sich auf die vielen Schnelltests (Sendung vom 30.05.2021, ab Minute 17:37). Er bleibt sich damit treu, denn bereits im vergangenen Jahr ließ er mit einer ähnlichen Äußerung aufhorchen. Ebenfalls in der ARD, im „Bericht aus Berlin“, sagte er am 14.06.2020 zu den PCR-Tests: „Wenn das Infektionsgeschehen immer weiter runtergeht und Sie gleichzeitig das Testen auf Millionen ausweiten, dann haben Sie auf einmal viel mehr falsch Positive als tatsächlich Positive!“

Ich habe mir beide Stellen bei der Recherche zu diesem Beitrag noch einmal im Original angehört und wörtlich mitgeschrieben. Denn inzwischen wird Jens Spahn zu einer Art Kronzeuge für die Kritik an den Corona-Maßnahmen. In meinem Leitartikel der vergangenen Ausgabe hatte ich Zahlen veröffentlicht, die Jens Spahn am 30.04.2021 vorgelegt hatte. In den „Analysen zum Leistungsgeschehen der Krankenhäuser“ geht es vordergründig um deren Finanzierung. Das RWI Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung und die Technische Universität Berlin haben sie gemeinschaftlich im Auftrag des Bundesgesundheitsministers erstellt.

Aus den Krankenhauszahlen, die für 2020 zusammengetragen wurden, kann man nicht im entferntesten erkennen, dass wir in einer Pandemie leben.

Hier noch einmal die wichtigsten Fakten:

  • Mit 67,3% Bettenauslastung gab es ein Allzeittief in den Krankenhäusern.
  • Mit 68,6% Belegung gab es auch ein Allzeittief auf den Intensivstationen. (Vergleichen Sie dazu die Berichterstattung in den Mainstreammedien!)
  • Insgesamt gab es im Pandemiezeitraum 2020 16% weniger Krankenhauspatienten als im pandemiefreien Jahr 2019.
  • Die Intensivstationen waren 2020 um 1% geringer belegt als im pandemiefreien Jahr 2019.

Aber die sensationellste Zahl war für mich folgende:

  • Es gab im Jahr 2020 insgesamt 71.521 weniger Atemwegserkrankungen, die im Krankenhaus behandelt werden mussten, als im pandemiefreien Jahr 2019.

Um sicher zu gehen, mich nicht verrechnet zu haben, habe ich beide Institutionen, die die Analyse erstellt haben, in der vergangenen Woche angeschrieben und mir die Richtigkeit schriftlich bestätigen lassen. Und die Autoren gehen noch einen Schritt weiter, denn ihre Prognose für das Pandemiejahr 2021 lautet: Die Zahl der Atemwegserkrankungen wird sich noch einmal deutlich reduzieren!

Aus der Analyse geht hervor, dass insgesamt bei den Atemwegserkrankungen 205.904 Patienten mit Corona behandelt wurden. Ich habe daher angefragt, wie viele Patienten denn im Krankenhaus die Hauptdiagnose Covid-19 hatten, denn grundsätzlich wird nicht unterschieden, ob man wegen Corona behandelt wird oder wegen etwas ganz anderem und während des Klinik-Aufenthaltes positiv getestet wurde. Das gilt übrigens auch für die Intensivstationen. Hier zählt jeder in die Statistik, der positiv ist, ganz egal, weshalb er wirklich auf der ITS liegt.

Hierbei erfuhr ich, dass es Covid-19 als „codierbare Hauptdiagnose“ überhaupt nicht gibt, da nur Laborbefunde vorliegen. Covid-19 gibt es nur als Nebendiagnose.

Wenn wir vor diesem Hintergrund zu den Ausgangszitaten von Jens Spahn zurückkehren, wissen wir von ihm persönlich, dass es „viel mehr falsch Positive als tatsächlich Positive“ gibt.

Das bedeutet, dass mehr als die Hälfte aller positiven PCR-Tests falsch sind. Viel mehr, wie Spahn wörtlich sagt, als tatsächlich Positive.

Was bedeutet das für all die täglich veröffentlichten Zahlen? Selbst wenn man die Hälfte der Werte als korrekt annimmt, liegt man laut Spahn noch viel zu hoch. Nehmen wir die Werte vom 07.06.2021. Laut RKI gab es 1.117 Neuinfektionen in Deutschland. Tatsächlich waren es laut Jens Spahn weniger als 500. Die Inzidenz lag bei 24,3. Dank Jens Spahn wissen wir, dass sie bei weit unter 10 gelegen haben wird.

Der Bundesgesundheitsminister erklärt damit die täglich veröffentlichten Zahlen des RKI für wertlos und extrem übertrieben.

Und die Zahlen aus den Krankenhäusern geben ihm Recht! Die Daten zeigen ein Rekordtief nach dem anderen.

Die korrupten Maskengeschäfte und die Betrügereien in vielen Testzentren sind ein Skandal. Aber sie sind vernachlässigbar gegenüber dem eigentlichen Skandal, der ein Jahr Lockdown heißt und mit keiner einzigen Zahl aus den Krankenhäusern zu belegen ist, wo doch die Überlastung des Gesundheitswesens die Begründung für all die fürchterlichen Maßnahmen ist. Schulschließungen, Kontaktsperren, Sportverbot, Maskenpflicht, Lockdown und so weiter gehen eben nicht auf das Geschehen in den Krankenhäusern, sondern auf Zahlen zurück, die bei abnehmenden Infektionsgeschehen um mindestens das doppelte übertrieben sind. Sagt Jens Spahn.

Die Krankenhausdaten machen deutlich, dass die Pandemie dort nur in Form von Isolation der Patienten, aber nie durch mehr Erkrankte spürbar wurde, Im Gegenteil. Ohne PCR-Test keine Pandemie! Auch das hat Jens Spahn mit der Vorlage der Analyse und mit seinem Satz zu den falsch Positiven bestätigt.

Corona weitet sich zu einem nie dagewesenen Skandal aus. Und Kronzeugen sind ausgerechnet Jens Spahn und sein Gesundheitsministerium.

Es gibt viele – nicht nur in der Politik – die das nicht wahrhaben wollen. Von Mark Twain stammt der Satz: „Es ist leichter, Menschen zu täuschen, als sie davon zu überzeugen, dass sie getäuscht wurden.“

Ob das Land jemals die Kraft zu einer Aufarbeitung hat?