Last-Minute-Triumph: VSG Altglienicke bezwingt Tabellenführer Jena in dramatischer Partie

Fussball, Herren, Saison 2025/2026, Regionalliga Nordost (3. Spieltag) in Fürstenwalde, VSG Altglienicke – FC Carl Zeiss Jena, Johannes Manske (2. v. l., VSG Altglienicke) erzielt das Tor zum 2:1 gegen Torwart Marius Liesegang (FC Carl Zeiss Jena), 08.08. 2025, Foto: Matthias Koch
VSG Altglienicke – FC Carl Zeiss Jena 2:1 (0:0)
VSG Altglienicke: Klatte, Kapp, Lübke (90. + 3 Friedrich), Tezel, Kizildemir, Rieder, Türpitz, Hartl, Nietfeld (78. J. Manske), Saliger (66. Sylla), Schickersinsky (78. Roczen). – Trainer: Ersan Parlatan.
FC Carl Zeiss Jena: Liesegang, Butzen, Hesse, Reddemann, Talabidi (64. Hoppe), Fritz, Schau (72. Hehne), Weihrauch (78. Burmeister), Eshele (78. Aghatise), Lankford, Prokopenko (64. Seidemann) – Trainer: Volkan Uluc
Schiedsrichter: Florian Lukawski (Oranienburg)
Tore: 0:1 (52.) Nietfeld, 1:1 (71.) Butzen, 2:1 (90. + 5) J. Manske
Spielort: Friesenstadion, Fürstenwalde.– Zuschauer: 1.164.
Es war angerichtet in der Spree-Arena: strahlender Sonnenschein, großartige Kulisse, der Tabellenführer FC Carl Zeiss Jena zu Gast und eine VSG Altglienicke, die mit drei Punkten aus den ersten beiden Spielen und einer besonderen Serie im Rücken antrat: In bislang neun direkten Duellen hatte Jena noch nie gegen die Berliner gewinnen können.
Die Anfangsphase bot zwar hohes Tempo, aber nur wenige echte Höhepunkte. Die VSG um Kapitän Türpitz erarbeitete sich leichte Feldvorteile und einige Offensivaktionen, zwingende Chancen blieben jedoch Mangelware. Türpitz (12.) und Neuzugang Nietfeld (20.) sorgten mit Ihren Schüssen in Halbzeit eins zumindest für leichte Spannungsmomente. Jena hatte zwar optisch mehr Ballbesitz, spielte diesen jedoch meist in der eigenen Abwehrreihe quer mit wenig Druck aufs gegnerische Tor. Erst kurz vor der Pause wurde es noch einmal gefährlich: Nietfeld zwang FCC-Keeper Liesegang per Kopfball zum Nachfassen (42.), auf der Gegenseite setzte Fritz einen Kopfball nach einem Freistoß aus guter Position knapp neben das Tor (43.). So ging es torlos in die Kabinen.
Nach dem Seitenwechsel nahm das Spiel deutlich Fahrt auf. Jena startete druckvoller, doch das erste Ausrufezeichen setzte die VSG in der heimischen Spree-Arena: In der 52. Minute traf Nietfeld mit einem Direktschuss aus dem Lauf sehenswert zum 1:0 und brachte die Fans in Fürstenwalde erstmals zum Jubeln. Jena drängte nun auf den Ausgleich, während Altglienicke konzentriert verteidigte und Nadelstiche nach vorn setzte.
In der 71. Minute fiel dann völlig überraschend für alle im Stadion der Ausgleich für Jena. Nach einer Ecke sprang der Ball im Strafraum der VSG wie ein Flipper hin und her, ehe FCC-Kapitän Butzen abzog und der Schuss unglücklich von Verteidiger Kapp ins eigene Tor abgefälscht wurde. Alles deutete nun auf das siebte Unentschieden im zehnten Spiel der beiden Teams hin. Doch es sollte schließlich anders kommen.
Die Schlussphase gehörte klar der VSG. Sylla hatte in der 90. Minute bereits den Siegtreffer auf dem Fuß, scheiterte aber knapp. Dann folgte die große Szene: In der fünften Minute der Nachspielzeit verlängerte Johannes Manske eine Flanke von Kapp ins lange Eck – 2:1 Siegtreffer!
Der Jubel kannte keine Grenzen: Die gesamte Mannschaft stürmte auf den Torschützen zu, um den Last-Minute-Sieg gemeinsam zu feiern.
Fazit: Altglienicke holt damit den zweiten Heimsieg im zweiten Spiel in Fürstenwalde und hat nun sechs Punkte nach drei Partien auf dem Konto. Für Jena dagegen bleibt die sieglose Serie gegen die VSG bestehen.
Nach einer Pokalpause reist Altglienicke am 22. August zum Auswärtsspiel nach Eilenburg (19 Uhr).
Das nächste Heimspiel steigt am 26. August um 19 Uhr gegen Rot-Weiß Erfurt wieder in der Spree-Arena.
Anmerkung: Die VSG Altglienicke trägt alle Heimspiele der Regionalliga-Saison 2025/2026 im Fürstenwalder Friesenstadion aus. Die Stadt Berlin ist nicht in der Lage, der VSG ein regionalligataugliches Stadion zur Verfügung zu stellen. Deswegen sind die Altglienicker nach Fürstenwalde umgezogen und fühlen sich hier sehr gut aufgenommen. Jeder Fürstenwalder Zuschauer, der das Berliner Team im Exil unterstützt, ist herzlich willkommen, wieder Regionalliga zu erleben.