Der Inzidenzwert gibt an, wie viele Menschen in sieben Tagen auf 100.000 Einwohner positiv getestet wurden. Ein Inzidenzwert von 35 bedeutet: 0,035%.

Eine Inzidenz von 50 sind 0,05%.

Eine Inzidenz von 100 sind 0,1%.

Dabei spielt es nie eine Rolle, ob die Getesteten Symptome haben, ob es ein falsch-positives Ergebnis ist oder ob sie wirklich krank sind. Der Inzidenzwert eignet sich hervorragend, um winzig kleine Zahlen riesig aufzubauschen. Vor 0,05% hätte keiner wirklich Angst. Bei der Zahl von 50 sieht es schon anders aus. Selbst mit einem Wert von 0,1% kann man kaum Eindruck machen. Eine Inzidenz von 100 klingt da schon ganz anders. Aber beide Werte bedeuten ein und dasselbe. Wenn also 99,9% nicht betroffen sind, haben wir eine Inzidenz von 100, und alles wird dicht gemacht. Durch die vielen Selbsttests von gesunden Menschen werden mehr positive Ergebnisse erzeugt. Das erleben wir gerade. Obwohl sich das sogenannte Infektionsgeschehen nicht verändert, steigt der Inzidenzwert rapide an.

Wenn wir das auf den eigenen Heimatort projizieren, wird noch klarer, was der Inzidenzwert bedeutet: In Fürstenwalde, der größten Stadt im Kreis, bedeuten 15 positive Tests in der Woche (also zwei am Tag) einen Inzidenzwert von rund 50.

In Städten und Gemeinden mit 8.000 bis 10.000 Einwohnern, wie zum Beispel Beeskow oder Erkner, braucht man für einen Inzidenzwert von 35 bis 45 jeden zweiten Tag einen positiven Test. Gibt es sogar einen pro Tag, liegt die Inzidenz schon bei 70 bis 90, je nach Einwohnerzahl. Bei zwei Positiven am Tag steigt die Inzidenz auf 140 bis 180.

Hat Ihre Gemeinde 1.000 Einwohner, braucht man nur ein einziges positives Testergebnis pro Woche – und man hat einen Inzidenzwert von 100. Sind es zwei, ist Ihr Ort ein Hotspot. Dann sind alle erdenklichen Maßnahmen gerechtfertigt, auch wenn niemand Symptome hat.

Michael Hauke