Von Michael Hauke

Am 10. April 2020, es war Karfreitag, hatte ich mich mit meiner Frau in einer offenen Picknick-Hütte in der Nähe eines Sees niedergelassen. Wir hatten den Tisch hübsch eingedeckt; ich hatte Antipasti, Käse, Baguette und Rotwein mitgebracht. Dieser Ausflug war mein Geburtstagsgeschenk für sie. Viel mehr war nicht möglich. Es herrschte Lockdown, alles war geschlossen. So saßen wir zwei dort und genossen die Idylle des Moments. Um uns herum schien alles verrückt geworden zu sein. Wir brauchten Ablenkung und gönnten uns einen Nachmittag in der Natur. Der wurde jäh zerrissen, als ein Auto vom örtlichen Ordnungsamt aufkreuzte. Am Feiertag! Mitten im Wald!
Neben zwei Picknick-Hütten gibt es an dieser Stelle noch einen Waldspielplatz. Eine schöne Ecke, deswegen radelten wir dorthin. Die Mitarbeiter des Ordnungsamtes kannten kein Pardon; nicht mit den spielenden Kindern, nicht mit den Eltern und erst recht nicht mit der Romantik unseres Augenblicks. Sie drohten uns Strafe an, sollten wir nicht sofort die Picknick-Hütte verlassen. In maßloser Kompetenzüberschreitung schrien Sie uns sogar an, sie würden uns sonst mitnehmen. Ich war fassungslos.
Auf meine Frage, was denn für das Infektionsgeschehen anders sei, wenn wir stattdessen zu Hause am Tisch säßen, kam die Antwort: „Wir haben unsere Anordnung!“ Ich entgegnete noch, dass sie ja selbst zu zweit in ihrem Auto säßen. Aber sie stellten ein letztes Ultimatum; wir hätten den Platz sofort zu verlassen. Nachdem wir zusammengepackt hatten, ging ich noch einmal zu dem Auto, in dem sie sich verkrochen hatten und Aufzeichnungen über ihren Einsatz im Namen der Gesundheit anfertigten. „Sie denken leider nicht nach. Es reicht Ihnen, dass Sie eine Anordnung haben. Genauso funktioniert eine Diktatur!“
Warum erzähle ich Ihnen diese Geschichte aus den Corona-Anfängen? Weil jeder mit gesundem Menschenverstand sehen konnte, was hier passierte. Aber wer es sah, wurde zum Verschwörungstheoretiker, zum Covidioten oder gar zum Nazi.
Inzwischen bricht das gesamte Corona-Lügengebäude vor unser aller Augen wie ein Kartenhaus zusammen. Die verantwortlichen Politiker räumen ein, dass all diese menschenverachtenden, diktatorischen Maßnahmen „nicht nötig“ gewesen seien. Auch in den Medien gibt es vorsichtige Absetzbewegungen. Stefan Aust, Herausgeber der Welt am Sonntag, konstatierte am 03.02.2023, dass es in den Coronajahren gar keine Übersterblichkeit gab. Ach, was! Jetzt, drei Jahre später bekennt er, dass „der schwedische Weg der bessere war“ – und: „Wenn ich sehe, wie die Politiker vor dem Weltuntergang gewarnt haben, wird mir schlecht!“ Ich frage mich, wo war Aust die letzten drei Jahre? Seine Zeitung hat wie alle anderen Leitmedien Todesangst geschürt und Kritiker verunglimpft. Sie haben die Lügen von der Corona-Übersterblichkeit und der „Überlastung des Gesundheitswesens“ schamlos verbreitet. Die Fakenews kamen nicht von den Kritikern, sie kamen täglich aus den Medien.
Was wurde den Menschen in dieser Zeit alles angetan! Was die Kinder durch die endlosen Schul- und Kitaschließungen, das Verbot des Vereinssports, die Sperrungen der Spielplätze durchmachen mussten – und die Senioren mit der völligen Isolation bis in den Tod! Es waren und es bleiben Verbrechen!
Was sagen die Scharfmacher heute, die Ausgangssperren verhängten und friedliche Spaziergänger niederknüppeln ließen? Diejenigen, die Jugendliche polizeilich verfolgten, deren Verbrechen darin bestand, sich zur Begrüßung umarmt zu haben? Die den Kindern zwei Jahre Bildung und soziale Kontakte raubten? Die Jugendweihen, Abibälle und Weihnachtsmärkte verboten? Die Jagd auf rodelnde Kinder und deren Eltern machten? Die Kindergeburtstage mit der Polizei auflösen ließen? Was sagen die heute?
„Es war nicht notwendig, die Schulen zuzumachen, die Kitas zuzumachen. Die Bundesnotbremse [beinhaltet quasi alle Maßnahmen] war nicht notwendig! Es sind in der Zeit sehr, sehr viele Ungerechtigkeiten passiert.“ Das sagte Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) am 21.11.2022. Während bei Kretschmer ein Hauch von Reue mitzuschwingen scheint (oder ist es Angst vor einer Aufarbeitung?), erklärt Karl Lauterbach, dem die schlimmsten Maßnahmen nie weit genug gingen: „Diese drakonischen Maßnahmen – Ausgehverbote, Maskentragen an der freien Luft, Kinderspielplätze draußen absperren – das sind Dinge gewesen, die würde man heute nicht mehr machen.“ (ZDF-heute-journal vom 01.02.2023)
Wer den Mut hatte, sich seines Verstandes zu bedienen, konnte diese Maßnahmen von Anfang an nur ablehnen. Dafür wurde er ausgegrenzt und auf das Übelste verunglimpft! Nicht nur von den Scharfmachern Kretschmer und Lauterbach – von Politik und Medien in Gänze!
Dabei musste man eigentlich nur lesen können. Am 02.09.2020 veröffentlichte ich einen Artikel zur Maskenpflicht. Ich schrieb nur ab, was jeder lesen konnte: Gucken wir auf die Packung. Dort steht wörtlich: „Sie schützen insbesondere den Träger nicht vor Viren!“ Schauen wir weiter. Vielleicht gibt es beim Bundesgesundheitsminister andere Informationen. Die Pressestelle des Ministers hat mir auf meine entsprechende Anfrage ein aussagekräftiges Dokument („Zusammen gegen Corona“) geschickt. Darin steht wörtlich: „Sie schützen jedoch nicht vor einer Ansteckung mit dem neuartigen Coronavirus.“ Wir recherchieren noch beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte. Auf dessen Webseite heißt es: „Träger der (…) Mund-Nasen-Bedeckungen können sich nicht darauf verlassen, dass diese sie oder andere vor einer Übertragung von SARS-CoV-2 schützen, da keine entsprechende Schutzwirkung nachgewiesen wurde.“
Das war der Kenntnisstand vor und während der Maskenpflicht. Inzwischen liegt eine Metastudie der Cochrane Library vor. In diese Metaanalyse sind 78 Studien eingeflossen. Sie bezieht sich auf insgesamt 610.872 Teilnehmer und wurde am 30.01.2023 veröffentlicht. Dort heißt es: „Das Tragen von Masken in der Gemeinschaft macht wahrscheinlich wenig oder keinen Unterschied für das Ergebnis einer grippeähnlichen Erkrankung/COVID-19-ähnlichen Erkrankung im Vergleich zum Nichttragen von Masken!“ Und: FFP2-Masken haben keinen anderen Effekt als OP-Masken.
Die Maske hatte keinerlei Nutzen, aber sie zeigte, dass die Menschen brav mitmachten bei der „Pandemie“. Für mich war sie von Anfang an ein Symbol der Unterwerfung. Unvergessen bleibt mir der Wutausbruch einer Supermarkt-Kundin, die mir aufgrund meiner fehlenden Maske auf dem Parkplatz entgegenschrie: „Wegen Typen wie Ihnen hört das nie auf!“ Ich sehe es genau umgekehrt: Nur weil die Menschen den krudesten Blödsinn mitmachten, hörte es eben nicht auf. Nicht einmal die Anordnung, beim Gehen durch ein Restaurant Maske tragen zu müssen, während man sie am Platz abnehmen durfte, war zu blöd, als dass sie nicht eifrig befolgt wurde. Im Bundestag dasselbe: Auf dem Weg zum Rednerpult trugen sie artig ihre Mund-Nasen-Bedeckung, beim Reden (!) setzten sie sie dann ab. Und das fand niemand merkwürdig. Es gab keinen einzigen Abgeordneten, der diesen Schwachsinn nicht mitmachte.
Die Metastudie von Cochrane bekräftigt noch einmal: Die Maskenpflicht war Unsinn. Aber die Maske war das geeignete Mittel, Demonstrationen zu verbieten und Teilnehmer krankenhausreif prügeln zu lassen – im Namen der Gesundheit. Ich habe das mehrfach erlebt. In übler Erinnerung bleibt mir, wie ein Freund im Rentenalter von einem Polizisten in Berlin von hinten niedergeschlagen wurde. Er wurde in den Rinnstein geprügelt; Brille kaputt und Schädel-Hirn-Trauma. Danach sprang der Täter in Uniform wieder in den Mannschaftswagen und war weg. Unglaublich, wie schnell jede demokratische Rechtsstaatlichkeit verschwunden war. Verständnisvoll begleitet wurde das alles von den Medien. Stellvertretend für viele sei hier die Wochenzeitung Die Zeit zitiert: „Was es jetzt braucht, ist nicht mehr Offenheit, sondern ein scharfer Keil. Einer, der die Gesellschaft spaltet. (…) Richtig und tief eingeschlagen, trennt er den gefährlichen vom gefährdeten Teil der Gesellschaft.“ (Christian Vooren, ZEIT Online)
Alles im Namen der Gesundheit und der Wissenschaft. Aber es war nur ein Teil der Wissenschaft, der sich äußern durfte, der Rest wurde mundtot gemacht. In den Medien gab es nur noch „die Wissenschaft“ – das war die, die brav sagte, was die Regierung hören wollte.
Heute räumt Lauterbach zu den Schulschließungen ein: „Das war im Nachhinein ein Fehler. Damals wurde das aber von den Wissenschaftlern, die die Bundesregierung beraten haben, angeraten.“ (ARD-Morgenmagazin am 30.01.2023)
„Die Wissenschaft“ hat sich also geirrt!
So wurden Kinder zu Super-Spreadern erklärt, obwohl von Anfang an klar war, dass das gelogen war. Am 24.06.2020 schrieb ich: Professor Drosten legte im März eine Studie vor, nach der Kinder hochgradig ansteckend seien. Daraufhin wurde der Kontakt zwischen Enkeln und Großeltern verboten, alle Schulen und Kindergärten
geschlossen. (…) Die Wahrheit ist: Kinder bekommen das Virus sehr selten und wenn doch, sind sie obendrein weniger infektiös als Erwachsene.
Die Lockdowns, die so vieles und so viele zerstört haben, erklärt die Politik nun zum Fehler. Erinnern wir uns: Bundeskanzlerin Merkel (CDU) verbat sich – wörtlich – „Öffnungs-Diskussionsorgien“, und das CDU-geführte Bundesverfassungsgericht wies brav alle Klagen ab oder ließ sie gar nicht erst zu!
Wenn gegen eklatanteste Grundrechts-einschränkungen und eine zerstörerische und menschenverachtende Politik keine Klage möglich ist, sind dann noch die Kriterien einer Demokratie erfüllt?
Viel zu viele hielten sich an das Gebot des RKI-Präsidenten Lothar Wieler, der am 28.07.2020 das selbstständige Denken verbot: „Die Regeln werden wir noch monatelang einhalten müssen. Die müssen also der Standard sein und dürfen überhaupt nie hinterfragt werden!“

Total Views: 756Daily Views: 1