Wehmütig und traurig schließen wir ein Kapitel

Kümmels Anzeiger gibt es seit über 30 Jahren. Fast ebenso lange, seit April 1992, wurde das Erkneraner Amtsblatt in unserer Zeitung veröffentlicht. Wir haben fast drei Jahrzehnte lang den Satz, den Druck und die Verteilung für die Stadtverwaltung übernommen.

Es war eine kollegiale, kon-struktive und freundschaftliche Zusammenarbeit über eine sehr lange Zeit. Dafür ganz herzlichen Dank an die Bürgermeister Joachim Schulze, Jochen Kirsch und Henryk Pilz sowie die fleißigen Mitarbeiter der Stadtverwaltung, insbesondere an Bettina Buse und Daniela Sell. Die beiden waren und sind die guten Seelen hinter dem Amtsblatt.

Wir waren sehr gern Partner der Stadt Erkner. Leider ist damit jetzt Schluss. Kurz nach Erscheinen unserer Jubiläumsausgabe erhielten wir die Kündigung zum Jahresende – ausgesprochen durch den Bürgermeister. Nicht nur der Zeitpunkt war etwas unglücklich gewählt, auch die Art und Weise war wenig sensibel. Nach so langer Zusammenarbeit hätten wir vor Erhalt eines solchen Schreibens eigentlich ein persönliches Gespräch erwartet.  Eine Kündigung findet man sehr ungern völlig überraschend im Briefkasten, wo man doch durch das Alltagsgeschäft jede Woche eng miteinander zu tun hat.

Das persönliche Gespräch habe ich dann gesucht. Da die Kündigung ausschließlich mit den Finanzen begründet wurde, bin ich dem Bürgermeister bis zur absoluten Schmerzgrenze entgegengekommen und habe ihm annährend den halben Preis angeboten.

Dabei ging es mir um zweierlei. Erstens haben wir das Amtsblatt sehr gern erstellt und unter das Volk gebracht; als Kümmels Anzeiger waren wir auf die jahrzehntelange Zusammenarbeit auch ein wenig stolz. Aber ein zweiter Aspekt spielte auch eine Rolle: Jeder Erkneraner bekam das Amtsblatt bislang nach Hause geliefert. Das wird es nicht mehr geben. Nach Auskunft der Stadtverwaltung wird es an bestimmten Punkten (mindestens im Rathaus) für Selbstabholer ausliegen.

Ob die Kosten für das neue Amtsblatt tatsächlich geringer sind als mein Angebot und welche Gründe wirklich hinter der Kündigung stecken, weiß nur der Bürgermeister. Der Service für den Bürger wird auf jeden Fall ein anderer.

Mit einem herzlichen Dank für fast 30 Jahre Zusammenarbeit schließen wir wehmütig und auch ein bisschen traurig dieses Kapitel. Dem Amtsblatt, seinen Macherinnen und dem Bürgermeister wünschen wir auch in Zukunft viele Leser und gutes Gelingen!

Michael Hauke