Michael Hauke sprach mit einer Krankenschwester in leitender Funktion mit jahrzehntelanger Berufserfahrung aus dem Land Brandenburg über die einrichtungsbezogene Impfpflicht und die Veränderungen sowie die besorgniserregende Situation im deutschen Gesundheitswesen.

Michael Hauke: Vielen Dank für Ihre Bereitschaft, das Gespräch für unsere drei Zeitungen zu führen. Wir werden Ihren Namen bei der Veröffentlichung verändern. Was hat Sie dazu gebracht, sich an den Hauke-Verlag zu wenden?

Carmen Schneider: Der Auslöser war das Schreiben, dass der Landrat Ende April an alle ungeimpften Mitarbeiter im Gesundheitswesen geschrieben hat. Innerhalb von vier Wochen soll man einen Impfnachweis beibringen, sonst drohen schwerwiegende Konsequenzen. Es geht nicht nur um ein Betretungsverbot, sondern er droht am Ende „rein informatorisch“ sogar mit einem Bußgeld, sollte man sich nicht impfen lassen.

Michael Hauke: Seit wann sind Sie im Gesundheitswesen tätig und in welcher Funktion arbeiten Sie derzeit?

Carmen Schneider: Ich habe von 1996 bis 1999 den Beruf der Krankenschwester gelernt. Seit 1999 arbeite ich im Krankenhaus, aktuell im Landkreis Oder-Spree. Seit einiger Zeit bin ich als Stationsleitung tätig.

Michael Hauke: Warum haben so viele in den Pflegeberufen mit der Impfung gezögert oder sind trotz der einrichtungsbezogenen Impfpflicht noch immer ungeimpft?

Carmen Schneider: Es wurde sehr viel Druck auf das Pflegepersonal ausgeübt. Viele haben dem nicht standgehalten und sich inzwischen gegen ihren eigentlichen festen Willen impfen lassen. In den Pflegeberufen gibt es sehr viele Vorbehalte gegen die Covid-Impfung, weil dabei so vieles nicht stimmt.

Ich arbeite seit Jahrzehnten als Krankenschwester. Dass ein Impfstoff gegen eine neuartige Krankheit innerhalb weniger Monate auf den Markt kam, gab es noch nie und ist unvereinbar mit allen bislang geltenden Standards. Und es gab andere Merkwürdigkeiten. Es wurden zuerst nur die Hochbetagten geimpft, aber das Pflegepersonal nicht. Dabei waren doch die ITS-Pfleger, die Fahrer und Sanitäter am gefährdetsten. Da haben viele Pfleger, aber auch Ärzte gemerkt, dass hier was nicht stimmen kann. Und dann haben wir gesehen, wie die Menschen auf die Impfung reagiert haben. Das wollten viele nicht auch durchmachen.

Michael Hauke: Sie sprechen von den Nebenwirkungen und Impfschäden.

Carmen Schneider: Genau! Wir haben in der Richtung viel gesehen. Was uns massiv auffällt, ist, dass bei den älteren Patienten drei bis sechs Monate nach der Impfung Schlaganfälle, Atemnot und Herz-Kreislauferkrankungen stark gehäuft auftreten. Eine solche extreme Häufung kannten wir bislang nicht. Ein ganz aktueller Fall: Nach der Boosterimpfung ist ein Patient auf permanente künstliche Sauerstoffversorgung angewiesen. Der war vorher kerngesund. Eine Krankenschwester hat nach den ersten beiden Impfungen jeweils einen Schlaganfall erlitten. Der erste wurde nicht diagnostiziert. Erst beim zweiten – nach der zweiten Impfung – hat man gesehen, dass da kurze Zeit vorher schon einer war. Wir hatten beim Personal zwar keinen schweren Impfschaden, aber fünfzig Prozent sind nach der ersten Impfung ausgefallen. Wir haben dann schon gefordert, dass freitags nicht mehr geimpft wird, weil wir am Wochenende die Schichten nicht mehr besetzen konnten. Teilweise gab es unter den Kollegen auch Lähmungserscheinungen. Die haben sich Gott sei Dank alle wieder gegeben.

Michael Hauke: Was waren die häufigsten Symptome bei den Geimpften?

Carmen Schneider: Kleinere Schlaganfälle, Gerinnungsprobleme, Lungen- und Herzprobleme sowie Atemnot. Viele sind immer noch nicht belastbar. Wir haben zum Beispiel einen jungen Arzt, Anfang 30, sportlich und kerngesund. Beim Belastungs-EKG nach der Impfung zeigte sich eine Tachykardie, also Herzrasen. Erst nach sechs Wochen hat sich das wieder gegeben. Ein 75-jähriger, der bis dahin topfit war, muss jetzt fünf Herztabletten nehmen. Er ist seit der Impfung schwer krank. Die Zweifel beim Pflegepersonal wurden mit der Zeit immer größer. Dann müssen Sie  sich vorstellen, wenn man solche Fälle anspricht, bekommt man keine Antworten. Als gäbe es das alles nicht. Es soll totgeschwiegen werden.

Michael Hauke: Sie haben über die Nebenwirkungen gesprochen. Aber haben Sie auch Zweifel an der Wirkung der Impfung?

Carmen Schneider: Auf jeden Fall! Wir sehen ja die Geimpften, die trotzdem Corona bekommen, sowohl beim Pflegepersonal als auch bei den Patienten. Und dann müssen geimpfte Kollegen weiter FFP2-Maske tragen, sich jeden Tag testen lassen und einmal die Woche einen PCR-Test machen. Wenn das nicht ein Eingeständnis ist, dass die Impfung nichts bringt…

Warum soll ich mich also impfen lassen? Ich war seit 2017 nicht mehr krank. Während viele Geimpfte ausgefallen sind, war ich immer da! Ich habe keinen einzigen Tag gefehlt. Es waren schlimme Zustände auf der Station, aber die Ungeimpften haben den Laden am Laufen gehalten. Ich konnte privat gar nichts mehr planen, weil sich immer erst am selben Tag entschieden hat, wie es weitergeht. Wir haben alles dem Beruf untergeordnet. Und jetzt will man ausgerechnet uns an den Kragen, wir sollen das Krankenhaus nicht mehr betreten dürfen, und der Landrat droht obendrein noch mit einem Bußgeld. Ich kann das alles nicht verstehen!

Michael Hauke: Wie viele betrifft das bei Ihnen?

Carmen Schneider: Auf unserer Station betrifft es nahezu jeden Dritten!

Michael Hauke: Wie soll der Betrieb denn aufrechterhalten werden, wenn die alle nicht mehr arbeiten dürfen?

Carmen Schneider: Der Betrieb kann nicht aufrechterhalten werden. Wir können die Station dann schließen!

Michael Hauke: Welche Gedanken machen Sie sich dazu?

Carmen Schneider: Mein Hauptgedanke ist, dass die Politik die Häuser schließen will. Jens Spahn kam von Anfang an damit, dass wir Hunderte Krankenhäuser in Deutschland zu viel hätten. Die Zustände sind doch schon jetzt katastrophal. Laut Stellenplan fehlen bei uns über 100 Vollzeitkräfte. Dazu kommen die Langzeitkranken. Wir sind gesetzlich verpflichtet, einen Betreuungsschlüssel einzuhalten. Es ist festgelegt, wie viele Patienten auf eine Pflegekraft kommen dürfen. Diese gesetzlich geforderte Betreuung ist völlig ausgeschlossen. Um das einzuhalten, müssten alle Schwestern sieben Tage die Woche arbeiten. Keiner darf krank sein, keiner in Urlaub gehen. Wir arbeiten jetzt schon mit Leasingfirmen. Es werden immer mehr Asiaten eingestellt, die praktisch kein Deutsch sprechen.

Ich weiß nicht, wie das gehen soll, wenn die Ungeimpften nicht mehr arbeiten dürfen. Viele von ihnen haben den Laden am Laufen gehalten. Ich weiß wirklich nicht, wie das gehen soll!

Es wird ganz schlimm! Das deutsche Gesundheitswesen hat enorm an Niveau verloren.

Michael Hauke: Wie meinen Sie das konkret?

Carmen Schneider: Die jungen Leute, die gut sind, wollen doch den Job gar nicht mehr machen. Wer will denn in einen Beruf, der schlecht bezahlt wird und bei dem man nur im Schichtdienst arbeitet? Also werden Pfleger in Schnellkursen ausgebildet. Es gibt in vielen Krankenhäusern Menschen mit sehr geringen Qualifikationen und fehlenden kognitiven Voraussetzungen, die machen eine einjährige Ausbildung und arbeiten dann als Pflegehelfer. Aber wie soll da dem Patienten kompetent geholfen werden? Die Zustände sind schlimm. Dass in den Krankenhäusern unter diesen Umständen so viel schiefgeht, ist kein Wunder! Viele haben ja gar nichts Medizinisches gelernt. Die wissen nicht einmal, wie man ein Medikament richtig dosiert, weil sie den Dreisatz nicht kennen. Es geht hier aber um das Leben der Patienten.

Hinzu kommt, dass die eingeflogenen Pflegekräfte nur unzureichend bis gar nicht Deutsch sprechen. Das ist aber zwingend notwendig, um den Patienten zu verstehen oder ihm etwas zu erklären. Auch die Ärzte sind immer schlechter ausgebildet. Das habe ich über die letzten 25 Jahre beobachtet.

Dadurch, dass die Krankenhäuser chronisch unterbesetzt sind, passieren eben auch viele vermeidbare Fehler. Es sind katastrophale Zustände. Ich weiß nicht, wo das hinführen soll. Deswegen ärgert es mich noch mehr, dass das qualifizierte Fachpersonal nicht mehr arbeiten soll. Die, die noch was können, müssen gehen und schlecht Ausgebildete und Menschen mit kaum Deutschkenntnissen sollen kommen. Unglaublich!

Michael Hauke: Was ist Ihr Fazit nach anderthalb Jahren Impfkampagne?

Carmen Schneider: Was ich beobachte: Ohne Impfung geht‘s mir besser. All die Nebenwirkungen habe ich zwar gesehen, aber nicht am eigenen Leib erfahren. Ich habe mich nie angesteckt, ich war immer arbeiten. Und was ich wirklich niederträchtig finde: Ich muss in diese Zwangsimpfung einwilligen. Ich soll unterschreiben, dass ich das freiwillig tue.

 

Kommentierende Anmerkung:
Es war ein emotionales, aufwühlendes, teilweise erschütterndes Gespräch, das auf einer gedruckten Zeitungsseite nicht so authentisch wiedergegeben werden kann, wie es wirklich geführt wurde. Meine Prognose: Die Verantwortlichen im Gesundheitswesen werden sich stärker mit der Frage beschäftigen, wer Carmen Schneider wirklich ist als sich mit der Abhilfe der geschilderten Missstände zu beschäftigen, geschweige denn die Ungeimpften weiter für das Gemeinwohl arbeiten lassen. Im Gegenteil: Politik und Verwaltung werden die Katastrophe, für die „Pflegenotstand“ ein viel zu schwaches Wort ist, noch größer werden lassen, indem man an Menschen, die ungeimpft bleiben möchten und dafür gute Gründe haben, ein Exempel statuiert.

Michael Hauke

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