Was wissen unsere Kinder und Enkelkinder über den Herbst 1989? Über die eigentliche Wende, die massenflucht der DDR-Bürger über die Prager Botschaft oder über Ungarn? Was wissen sie über die Wiedervereinigung und den Wechsel von der DDR-Mark zur D-Mark? Was wird heute in den Schulen gelehrt, was ein Teil unserer Mitmenschen live miterlebt haben?
Raphaela Scherfling und Emma Karalus, beide Schülerinnen des 12. Jahrgangs des Carl-Bechstein-Gymnasiums und im Leistungskurs Geschichte, hatten dazu ausreichend Gelegenheit, ihr Wissen dem Publikum mitzuteilen. Sie hielten die Festrede in der Festveranstaltung zum Tag der Deutschen Einheit in der Stadt Erkner. In ihrem Dialogvortrag kamen viele Eckdaten zur Sprache, u. a. der 4. November 1989, die große Demonstration in auf dem Berliner Alexanderplatz. Eine halbe Million Menschen hörten gebannt zu, was z. B. die Schauspielerin Steffi Spira sagte: „Ich wünsche für meine Urenkel, dass sie aufwachsen ohne Fahnenappell, ohne Staatsbürgerkunde, und das keine Blauhemden mit Fackeln an den hohen Leuten vorübergehen“.
Für Raphaela und Emma ist dies eingetreten. Sie wachsen heute in einem demokratischen Staat auf und kennen den Fahnenappell oder den Staatsbürgerkundeunterricht nur vom Hörensagen.
Es ist eine schöne Tradition in Erkner, dass während der Festveranstaltung zum Tag der Deutschen Einheit Personen geehrt werden, die aus Vereinen und Institutionen stammen, die ein Jubiläum feiern können. Aufgrund der Corona-Pandemie fielen die Vereins- und die Bürgerehrungen erneut zusammen. Geehrt wurden:
– Auf 125 Jahre schaut die Evangelische Genezareth-Kirchengemeinde mit Pfarrer Carsten Schwarz und Monika Ziegler. Sie bereitet seit vielen Jahren das „Kirchenkaffee“ vor.
– Die SG Chemie Erkner e. V. wurde 70 Jahre jung. Ines Edelmann und Günter Uschmann, der seit 1998 der Vorsitzende des Vereins ist, vertraten die SG Chemie.
– Der Tennisclub Grün-Weiß Erkner e. V. schaut auf 50 Jahre zurück. Evelyne Schröder und der ehemalige Vorsitzende, Alfred Fenske, nahmen die Auszeichnung entgegen.
– Den Jugendklub Erkner „Haus am See“ gibt es seit einem halben Jahrhundert. Der Geschäftsführer des Trägers Future e. V., Falk Urzynicok, war nicht anwesend. Die Ehrung wird nachgeholt.
– Der Kita „Knirpsenhausen“ wurde zum 40-jährigen Bestehen gratuliert. Als Vertreterinnen der Einrichtung kamen Kitaleiterin Kirstin Buch und ihre Stellvertreterin Bärbel Zeißig-Dahms auf die Bühne. Bärbel Zeißig-Dahms ist von Beginn dabei ist und fungiert heute als Fachkraft für Sprache.
– Ebenfalls auf 40 Jahre schaut die Kita „Koboldland“ zurück. Kitaleiterin Mary Bross und Martina Spang wurden auf die Bühne gebeten. Martina Spang wurde besonders für ihre Arbeit im Bereich der Kindeswohlgefährdung gewürdigt.
– Die MORUS-Oberschule feierte in diesem Jahr ihr 40-jähriges Bestehen. Schulleiter Frithjof Cornelisen und die stellvertretende Schulleiterin Evelyn Seidel nehmen die Ehrung entgegen.
– Noch eine Kita feiert in diesem Jahr ein Jubiläum: die Kita „Eichhörnchen“ wird 35 Jahre jung. Der AWO-Geschäftsführer Christian Wende-Szepes und die Erzieherin Simone Bindseil wurden geehrt. Simone Bindseils außergewöhnliches Engagement richtet sich stets auf das Wohlbefinden der Kinder der verschiedenen Altersstufen in der Einrichtung.
– Die Regine-Hildebrandt-Schule mit dem sonderpädagogischen Förderschwerpunkt „Geistige Entwicklung“ gibt es bereits seit 30 Jahren in der Ahornallee. Schulleiterin Annette Lehmann nahm die Ehrung entgegen.
– Sogar die Jugendfeuerwehr der Stadt Erkner ist dem Teenager-Alter entsprungen. Die Jugendfeuerwehr wurde 30 Jahre jung. Jugendwart Lukas Häkel nahm die Auszeichnung entgegen.
– Ebenso auf 30 erfolgreiche Jahre schaut der Volleyball Spiel Verein „Grün-Weiß 78“ Erkner e. V. zurück. Der Vorsitzende Michel Küchler nahm die Ehrung entgegen und versprach die Auszeichnung für das Gründungsmitglied Herbert Göhring im feierlichen Rahmen weiterzureichen.
– Auch der Gesellschaft für Arbeit- und Soziales e. V. (GefAS) wurde zum 30-jährigen Bestehen gratuliert. Der Vorstand Siegfried Unger und Jeaninne Schneider wurden auf die Bühne gebeten. Jeaninne Schneider leitet als Tafelverbundsleiterin die fünf Tafeln der GefAS.
– Der Mieterverein Erkner und Umgebung e. V. besteht seit dem 6. Juni 1991 und feiert damit auch sein 30-jähriges Jubiläum. Michael-Erdwin Voges nahm die Ehrung entgegen. Schatzmeisterin Waltraud Schneider wurde ebenfalls geehrt, war aber leider nicht anwesend.
– Der Eichhörnchen e. V. kann seit dem 1. Mai 1991 auch auf 30 Jahre Vereinstätigkeit zurückblicken. Die stellvertretende Vorsitzende Renate Schilling und Helga Schulze wurde geehrt. Helga Schulze wurde besonders für ihre Tätigkeit als Verbindungsperson des Vereins im Seniorenbeirat ausgezeichnet.
– Noch ein 30-jähriges Jubiläum: der Sozialverband VdK Berlin-Brandenburg e. V., Ortsgruppe Erkner, feiert ebenfalls das 30-jährige Jubiläum. Leider konnte die Vorsitzende Marianne Förste nicht anwesend sein.
– ogar die Wohnungsgesellschaft Erkner mbH (WGE) gibt es seit nunmehr drei Jahrzehnten. Geschäftsführerin Susanne Branding und Annette Beck, letztere organisiert die Mieterfeste der WGE, wurden geehrt.
– Auch auf die 3. Null kann die Mittelstandsvereinigung Erkner e. V. blicken. Die Vereinsvorsitzende Stefanie Richter und Dr.-Ing. Werner Melle nahmen die Ehrung entgegen. Dr. –Ing. Melle war der erste Vorsitzende der Mittelstandsvereinigung und setzt sein Engagement als Kassenprüfer und aktives Mitglied bis heute fort.
– Es gilt ein Doppeljubiläum zu ehren: der Heimatverein Erkner e. V. schaut auf 30 Jahre zurück. Das Heimatmuseum wird 25 Jahre. Der Vereinsvorsitzende Hans-Peter Hendriks und Christine Hauer wurde auf die Bühne gebeten. Christine Hauer, mittlerweile im Ruhestand, war der gute Geist hinter den Kulissen und für die Verpflegung der berühmten „Dienstagsgruppe“ verantwortlich.
– Sein 25-järhiges Bestehen wird am 26. November der Haus & Grund Ortsverein Erkner und Umgebung e. V. begehen. Der Schatzmeister und Vorsitzender Helmut Roschkowski nahm die Ehrung entgegen.
– Die Erkneraner-Woltersdorfer Karneval Gemeinschaft e. V. bereichert schon seit zwei Jahrzehnten das kulturelle Leben in der Stadt. Der Vorsitzende Christoph Albert und Catrin Bodewald wurde auf die Bühne gebeten. Catrin Bodewald ist Tanztrainerin und hat ein besonderes Einfühlungsvermögen in der Arbeit mit den jüngsten Karnevalistinnen.
Besonders geehrt wurde Hannelore Buhl für ihre Tätigkeit im Seniorenbeirat der Stadt Erkner. Hannelore Buhl konnte nicht anwesend sein. Diese Ehrung wird auf der nächsten Sitzung des Seniorenbeirates nachgeholt.
Eintragung in das Ehrenbuch der Stadt Erkner:
Postum geehrt wurde Frank Rösener. Er war seit 1976 Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Erkner. Als Zugführer der Wehr war er Vorbild, Respektsperson, aber vor allem auch ein Freund für seine Kameradinnen und Kameraden. Alle Anwesenden gedachten in einer Schweigeminute Frank Rösener, der am 8. Juli 2021 überraschend verstarb.
Mit dem Eintrag in das Ehrenbuch wurde Siegfried Unger völlig überrascht. Der Vorstand der GefAS setzt sich seit 30 Jahren gegen Armut in dieser Region ein. Von der Sozialberatung, dem sozialen Mittagstisch, der Tätigkeit der Tafeln, der Möbel- und Kleiderkammern, der Schuldnerberatung, der Betreuung von Senioren und Obdachlosen über die Zusammenarbeit mit Sozial- und Bildungseinrichtungen bis hin zur Betreuung von Flüchtlingen hat er die Arbeit im Verein initiiert und verantwortet.
Für die musikalische Umrahmung sorgte der junge Pianist Anton Schwarzbach, z. B. mit „What a wonderful world“ , der „Ballade pour Adeline“ oder dem „Kanon in D“ von Johann Pachelbel.