Pünktlich zur Geschenkehasche, also zur Zeit, in der wir angehalten sind, uns eigentlich in Richtung weihnachtlichen Kaufrausch zu orientieren, erscheinen plötzlich Schlagzeilen, die uns die konjunktursteigernde Bürgerpflicht vermiesen.
Da ist plötzlich der italienische Berlusconi kein Ministerpräsident mehr, obwohl er doch immer für jede Menge Spaß gesorgt hat. Über wen soll man jetzt noch lachen? Obama, Merkel und Sarkozy machen bierernst auf Krise und lassen jegliches erheiterndes Entertainment vermissen. In Athen wurde jetzt ein Papa gegen den anderen Papa ausgetauscht, statt Papandreou regiert Papademos. Jetzt könnten die Griechen eigentlich singen: „Der Papa wird‘s schon richten, der Papa macht‘s schon gut, der Papa der macht alles, was sonst keiner gerne tut …“ Entschuldigung, angesichts der Griechenlandmisere macht man keine Witze. Man macht auch keine Witze über die öffentlich gewordene rot-rote Kopulation von Sahra Wagenknecht und Oskar Lafontaine. Verdammt, ich meine natürlich die rot-rote Koalition von Wagenknecht und Lafontaine. Witze sind zur Zeit nicht angesagt. Erst recht nicht, wenn man die Stirn voller roter Pusteln hat.
Ha, jetzt habe ich Sie kalt erwischt, Sie können meinen Gedankengängen nicht mehr folgen. Was haben Merkel, Griechenland und Lafontaine mit roten Pusteln zu tun? Gar nichts! Ich habe nur nach einem Übergang zum eigentlichen Hauptthema gesucht. Ich gebe zu, der Übergang ist mehr als holprig – letztendlich ist er aber gelungen. Der Zweck heiligt also die Mittel.
Jetzt kommen Sie bitte etwas näher. Was ich Ihnen jetzt mitteile, sollte unter uns bleiben! In meinem E-Mail-Postfach befand sich eine Warnung. Ja, Sie lesen richtig – eine WARNUNG! Und wenn ich diese richtig verstanden habe, dann gibt es für mich bald nichts mehr zu lachen. Dann habe ich rote Pusteln im Gesicht, meine Nase ist voller Pickel und meine Haut spannt vom Gesicht bis zum Rücken wie ein alter Einweckgummi. Warum gerade ich so gebeutelt werden soll, das steht nicht in der Mail. Drin steht aber, dass die Winter-Akne Schuld an meinem Übel sein wird. Ja wirklich, anerkannte Dermatologen warnen mich vor dieser Gefahr. Die kalte Jahreszeit wird meine Haut so gut wie vernichten. Wärme in Räumen, Kälte im Freien – diese Temperaturunterschiede lassen mich bald aussehen, wie ein aufgeplatztes Sofakissen. Meine Talkdrüsen würden verstärkt Hautfett produzieren, um dann in fiesester Weise meine Poren zu verstopfen. Und als wenn das nicht schon schlimm genug wäre, würden aggressive Bakterien mein jungfräuliches Antlitz erklimmen und hier Entzündungen auslösen.
Na toll, das sind ja Aussichten. Da schickt mir hier jemand so eine Horrormail, aber wie ich mich schützen kann, schreibt keiner. Muß ich mich jetzt entscheiden, ob ich diesen Winter drinnen oder lieber draußen verbringe? Vielleicht sollte ich mich sicherheitshalber mit starken Antidepressiva eindecken? Gibt es denn wirklich keine Chance für mich, diesen Winter aknefrei zu überstehen?
Moment, hier steht ja noch etwas. Ich soll keinesfalls handelsübliche Pflegeprodukte wie Gesichtsreiniger, Rasierwasser und Cremes verwenden. Auch Vaseline und Entenfett wären tabu. Moment mal, wer schmiert sich denn Entenfett um die Gusche?
Aha, jetzt kommt es – die Pflegeprodukte der Firma „Viel Geld für unnützen Scheiß GmbH“ sowie der Tochtergesellschaft „Frischere Haut durch Sauerkraut & CO.KG“ wären ideal für mein sensibles Gesichtsleder. Nur diese Produkte gäben den ausreichenden Schutz gegen das zu erwartende Martyrium.
Ach so, ich soll hier was kaufen. Gut, wenn es hil……fe sind das Preise. Ich nehme dann doch wohl eher das Entenfett.