Endlich, es ist geschafft – wir haben eine Regierung! Eine Regierung gemischt aus CDU, CSU und SPD – alles Parteien, die 2017 historisch schlechte Wahlergebnisse verbuchen mussten. Man war vorher so lange im eigenen Fett geschwommen, bis dieses ranzig wurde.
Böse Zungen behaupten, da die Protagonisten fast identisch sind, würde sich das auch jetzt nicht ändern – aber das ist sicher nur ein Gerücht!

Nur 171 Tage nach der Bundestagswahl im September 2017 haben wir nun seit letzten Mittwoch wieder eine Regierung.
Gut Ding braucht Weile.
Die Koalitionsverhandlungen verliefen zäh. Die Parteivorsitzenden mussten mit den Unterhändlern …, die mit den Fraktionsvorsitzenden …, die wiederum mit den Generalsekretären …, die dann mit den Fußsoldaten – es wurde hin und her gewurschtelt – zum Schluss hat wohl keiner mehr gewusst, wer hier mit wem, wieso, weshalb und warum.
Aber das ist sicher nur ein Gerücht.
Natürlich ist die längste Regierungsbildung in der Geschichte der Bundesrepublik gut durchdacht.
Hier wurden aus Gegnern Partner und aus Contra wurde Pro. Neben den Regierungsschwerpunkten und Vertragsinhalten musste auch die Postenvergabe geklärt werden.
Das Regierungspersonal sichert schließlich die Macht der Regierenden.
Da muss also wohl überlegt sein, wer hier mit Posten und Pöstchen beglückt wird. Unartige Eckensteher, freche Zuwiderreder oder gar politikverdrossene Parteimitglieder wurden lokalisiert und aussortiert.
Auch Führungsüberschuss wurde geopfert.
Welche persönlichen Konsequenzen die Groko mit sich bringen würde, haben sich die beiden ehemaligen SPD-Speerspitzen Martin Schulz und Sigmar Gabriel wohl vorher auch nicht träumen lassen.
Beide sollen ja relativ sauer sein. Und nicht nur, weil sie an Macht und Vertrauen verloren haben, sie ärgert wohl auch der Verlust der vorherigen Gehaltsstufe. Aber das ist sicher nur ein Gerücht.
Fakt ist aber, sechs Monate nach der Bundestagswahl haben die Abgeordneten Angela Merkel als Kanzlerin wiedergewählt.
Bei der Übergabe der Ernennungsurkunde durch den Bundespräsidenten saß auch der Kanzlerin-Gatte Joachim Sauer auf der Tribüne.
Dem schien das aber zu langweilig. Zum Glück hatte er seinen Laptop dabei und streamte sich die (gefühlte) Folge Nr. 12340815 der „Lindenstraße“, da steht Mutter Beimer angeblich nackt hinterm Bügelbrett.
Aber das ist sicher nur ein Gerücht. Sie wird sich doch wenigstens eine Kittelschürze über den cineastischen Busen der Nation geworfen haben!?
Über den politischen Busen der Nation spannte sich am Ernennungstag dagegen ein cremeweißer Blazer, die ausfüllende Person legte den Eid ab und zum Schluss wurde der liebe Gott als Zeuge berufen.

Der liebe Gott soll bisher darauf aber noch nicht reagiert haben. Ich habe gehört, der war für eine Minderheitsregierung. Außerdem hat er es wohl nicht so mit den Schwüren von Politikern. Aber das ist sicher nur ein Gerücht.