Von Michael Hauke

LGBTQ kommt aus dem Englischen und steht für Lesbian, Gay, Bisexual, Transgender, Queer (lesbisch, schwul, bisexuell, transsexuell, queer). Es schließt alle sexuellen Orientierungen ein – außer der heterosexuellen. Die Regenbogenfahne ist das Symbol ihrer Aktivisten. Die Flagge ist inzwischen omnipräsent. Sie flattert mal am Reichstag, an Rathäusern und anderen öffentlichen Gebäuden. Sie ist die Armbinde vieler Bundesligateams, nicht zuletzt der Nationalmannschaft. Bei Wettkämpfen, z.B. beim Eurovision Song-Contest, ersetzt sie immer öfter Schwarz-Rot-Gold. Keine andere politische Bewegung ist so aggressiv in den öffentlichen Raum vorgerückt wie LGBTQ. Mit dem Gendern hat sie eine eigene Sprache mitgebracht, die bei Großkonzernen, aber auch staatlichen Stellen und beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk Standard geworden ist.
Vielfach wurde und wird das Gendern als Forderung nach Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau fehlinterpretiert. Damit hat Gendern nichts zu tun. Ganz im Gegenteil, es geht um die Abschaffung der simpelsten biologischen Tatsachen, nämlich der beiden Geschlechter, aber insbesondere der Frau. Frau kann heute jeder sein. Primäre und sekundäre Geschlechtsmerkmale spielen keine Rolle mehr. Es geht nicht mehr um Biologie, sondern um Ideologie.
Die Bundesregierung hat am 23. August das „Selbstbestimmungsgesetz“ auf den Weg gebracht. Es soll im kommenden Jahr in Kraft treten. Jeder darf dann einmal im Jahr sein Geschlecht wechseln. Eine einfache Erklärung beim Standesamt genügt. Das Ganze könnte man als gesetzgewordene Spinnerei abtun, aber es ist viel mehr als das, denn dieses Gesetz geht gesellschaftlich und politisch mit der Aufforderung einher, sein eigenes Geschlecht anzuzweifeln. Und zwar nicht nur in irgendeiner „Szene“, sondern auch im Kindergarten und der Grundschule. Den Kleinsten wird bereits eingeredet, sie seien im falschen Körper geboren. Ein offizieller Multiplikator der Gender-Ideologie ist das „Regenbogenportal“ der Bundesregierung. Dort hieß es bis vor kurzem: „Bist du noch sehr jung? Und bist du noch nicht in der Pubertät? Dann kannst du Pubertäts-Blocker nehmen.“ Der Körper entwickle sich dann „weder in Richtung Frau, noch in Richtung Mann“. Die Kinder (!) wurden vom Bundesfamilienministerium tatsächlich aufgefordert zu überlegen: „Welcher Körper passt zu mir?“ Nachdem das im Jahr 2019, also noch unter der CDU/CSU-geführten Bundesregierung so online gestellt wurde, hat man Ende letzten Jahres auf öffentlichen Druck die direkte Empfehlung für diese schwerwiegenden Hormonpräparate relativiert. Dann hieß es: „So kannst du deinen Arzt/deine Ärztin fragen, ob dir Pubertätsblocker vielleicht helfen könnten.“ Inzwischen ist der Absatz ganz verschwunden.
Die Bundesregierung richtete sich jahrelang an Kinder und regt – wirklich unfassbar – in einer ohnehin nicht leichten Lebensphase eine Geschlechtsumwandlung an, indem sie so tut, als sei der Körper so etwas wie eine Mode: „Welcher Körper passt zu mir?“ Selbstfindungsprobleme sollen offenbar durch irreversible Operationen gelöst werden. Ginge es der Gender- bzw. LGBTQ-Bewegung um Toleranz für geschlechtliche Abnormitäten, wäre das überhaupt kein Problem. Aber es geht darum, das Widernatürliche zum Normalen zu machen, und es geht um die aktive Rekrutierung neuer Mitglieder für die Transszene, ausgerechnet bei den Jüngsten! Das ZDF fragte im Frühjahr im Rahmen seiner Sendung „Sex, Gender – Wer bestimmt mein Geschlecht?“ (lassen Sie allein die Frage auf sich wirken) einen kleinen Jungen im Kindergartenalter: „Fritz, bist du Junge oder Mädchen?“ Als der Junge – na klar – mit „Junge“ antwortete, ließ das ZDF nicht locker: „Junge? Bist Du sicher?“ Dass sind keine Ausrutscher, sondern zeigt das rasante Vordringen einer schädlichen Ideologie in den Alltag der Menschen. Das Familienministerium schreibt: „Muss ich Junge oder Mädchen sein? Nein. Viele Menschen haben ein anderes Geschlecht als Mann oder Frau.“ Ganz in diesem Geiste ist das neue „Selbstbestimmungsgesetz“ formuliert. Es macht den Geschlechterwechsel bequemer als den inzwischen ungemütlich gewordenen Freibadbesuch. „Für Minderjährige bis 14 Jahren geben die Sorgeberechtigten die Änderungserklärung ab.“ (Quelle: Bundesjustizministerium) Es gibt keinerlei Altersbeschränkung. Jeder Sorgeberechtigte (was nicht die leiblichen Eltern sein müssen) kann das Geschlecht eines Neugeborenen oder eines Schulkindes beliebig ändern. Für ab 14-Jährige gilt, dass das Kind allein entscheiden kann. Die Zustimmung der Eltern sollte vorliegen. Tut sie das nicht, entscheidet das Familiengericht im „Sinne des Kindeswohls“. Bei getrennt lebenden Eltern soll/kann das nicht zustimmende Elternteil sein Sorgerecht verlieren.
Aber zur Regenbogen-Agenda gehört nicht nur der Geschlechterwechsel, sondern auch die frühkindliche Sexualisierung. Auf einem „Pride-Marsch“ in New York skandierten die LGBTQ-Aktivisten: „Wir sind hier! Wir sind queer! Wir holen Eure Kinder!“ Die Fixierung auf die Kleinsten wird immer eindringlicher. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), die dem Bundesgesundheitsministerium untersteht, hat gemeinsam mit der WHO den Ratgeber „Standards für die Sexualaufklärung in Europa“ entwickelt. Während diese Broschüre in anderen europäischen Ländern abgelehnt wird, ist sie in Deutschland als „Rahmenkonzept für politische Entscheidungsträger, Bildungseinrichtungen und Gesundheitsbehörden“ empfohlen. Ich habe mir dieses 72-seitige Heft angeschaut.
Was hier zum „Rahmenkonzept“ für Bildungseinrichtungen werden soll, verschlägt einem die Sprache. Es ist tabellarisch aufgeführt, was Kleinst- und Kleinkindern vermittelt werden soll. Für die Altersgruppe 0 bis 4 soll bereits das „Bewusstsein für die Vielfalt von Beziehungen“ vermittelt werden. Die klassische Familie ist schon im Kindergarten nur noch eine unter vielen. Und weiter: Kleinstkinder sollen über „frühkindliche Masturbation“ aufgeklärt werden und lernen, wie man „Vergnügen und Lust“ empfindet, wenn man „den eignen Körper berührt“. Sie sollen „Körper und Genitalien“ entdecken und „lustvolle Erfahrungen körperlicher Nähe“ kennenlernen. Das empfiehlt der Staat für Kinder von 0 bis 4 Jahren! Was, wenn pädophile Erzieher das als eine Steilvorlage empfinden? Gleichzeitig sollen die Kinder ein „Bewusstsein für Geschlechtsidentitäten entwickeln“ und „die eigenen [sexuellen] Bedürfnisse, Wünsche und Grenzen ausdrücken, beispielsweise beim Doktorspiel“. Es geht weiter im Sinne der LGBTQ-Agenda: „unterschiedliche Geschlechter, gleichgeschlechtliche Beziehungen, unterschiedliche Arten von [Familien-] Beziehungen“ sind der BzGA und der WHO wichtig. Neben „Regenbogenportal“ und neuem „Selbstbestimmungsgesetz“, das Kindern unter 14 im Übrigen überhaupt keine „Selbstbestimmung“ lässt, weist auch dieser „Ratgeber“ den Weg zu LGBTQ.
Im Namen von geschlechtlicher Toleranz und von LGBTQ-/Gender-Agenda kommen Aktivisten in die Schulen und klären Kinder über das sexuelle Stimulieren des Anus oder über „Regenbogenküsse“ auf (recherchieren Sie diesen Begriff am besten selbst!). Erst das Engagement von Eltern konnte diesem Treiben ein Ende setzen. Das ist die Agenda, für die der Genderstern und die Regenbogenfahne stehen. Sie steht für alles Denk- und Undenkbare, nur nicht für Kinder und Familie.

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