Ab Beginn des kommenden Jahres soll die Flakenfließbrücke in Erkner saniert werden. Die Vorarbeiten sollen bereits im November beginnen. Laut Auskunft des Pressesprechers des Landesbetriebes Straßenwesen Brandenburg, Steffen Streu, auf telefonische Anfrage von Kümmels Anzeiger, sollen Korrosionsschäden sowie Schäden an den Übergangsteilen der Brücke beseitigt werden. Die kolportierte Bauzeit und damit einhergehende Sperrung von einem Jahr hält der Landesbetrieb Straßenwesen für realistisch.
Auf Erkner und die gesamte Umgebung kommt ein Verkehrschaos größeren Ausmaßes zu. Obwohl der Landesbetrieb bereits am 20. März 2020 – also vor mehr als zwei Jahren – ankündigte, gemeinsam mit der Stadt Erkner ein Verkehrskonzept für die Zeit der Sperrung erarbeiten zu wollen, liegt es bis heute nicht vor.
Seit feststeht, dass Tesla in Freienbrink eine der größten Autofabriken Europas baut, wird für Erkner ein Verkehrskonzept gefordert. Passiert ist: nichts! Die Stadt war vor Tesla komplett überlastet, sie ist es jetzt erst recht und sie wird bei einer einjährigen Vollsperrung der wichtigsten Zugangsstraße zur Innenstadt vor ungeahnten Problemen stehen. Viele Menschen werden Erkner komplett meiden. Welche Auswirkungen das auf die lokale Wirtschaft haben wird, ist nicht absehbar.
Steffen Streu, Pressesprecher des Landesbetriebes Straßenwesen Brandenburg, stellte allerdings im Gespräch mit Kümmels Anzeiger auch fest, dass nicht nur kein Umleitungskonzept vorliege, sondern das Vergabeverfahren noch überhaupt nicht begonnen hätte.
Hinzu kämen absehbare Schwierigkeiten bei der Lieferung des Materials für die Brückensanierung, so dass er bei der Nennung konkreter Termine „zurückhaltend“ sei: „Wir haben ja noch nicht einmal einen ausführenden Betrieb!“
Außerdem wären die Kosten wegen der ständigen Preissteigerungen überhaupt nicht kalkulierbar. Aber die Sanierung muss kommen – und mit ihr die Vollsperrung, auch wenn der genaue Termin noch unklar ist. Die Stadt Erkner wird die Bauarbeiten sinnvoll nutzen und während dieser Zeit den Straßenbelag der Friedrichstraße erneuern lassen und gleichzeitig die Einmündung der Beuststraße in die Friedrichstraße umgestalten. Ob die dafür veranschlagten 630.000 € bei den explodierenden Kosten ausreichen, ist fraglich. Fußgänger und Radfahrer sollen die Brücke während der Bauarbeiten weiter nutzen dürfen.

Michael Hauke

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